In ihrer SPIEGEL-Kolumne hat Margarete Stokowski 40 Möglichkeiten skizziert, wie man als Mann feministisch sein könnte – letztlich alles Selbstverständlichkeiten, die keine große Mühe bedeuten sollten.
Mich hat das inspiriert, ebenfalls 40 Möglichkeiten zu skizzieren, wie Frauen Männern begegnen könnten. Ebenfalls alles Selbstverständlichkeiten, die keine große Mühe bedeuten sollten.
All we need is Love…
- Diffamieren Sie Männer nicht als triebgesteuert und gefühlsarm.
- Sehen Sie, dass jeder Mann seelisch verwundet wurde und sein Leben lang daran zu tragen hat.
- Sehen Sie, dass viele Männer körperlich verwundet, missbraucht und verletzt wurden, und ihr Leben lang daran zu tragen haben.
- Glauben Sie Männern, wenn sie von Leid und Schmerz berichten.
- Diffamieren Sie Männer nicht als unmännlich, wenn sie von Leid und Schmerz berichten.
- Lesen Sie gute (gute!) Männerbücher (z.B. Björn Süfke, Steve Biddulph, Hajo Schumacher).
- Interessieren Sie sich für Männer und ihre Geschichte. Fragen Sie sie nach ihren Wunden und Ängsten.
- Fragen Sie sich, ob Sie insgeheim Gedanken denken wie „Männer sind Schweine“ o.ä.
- Fragen Sie sich, ob Sie Männer als Partner ausschließen, nur weil sie weniger verdienen oder kleiner sind als sie.
- Hören Sie auf, Männer auszulachen, nur weil Ihnen das Spaß macht.
- Prüfen Sie sich, ob Sie gegenüber Männern allgemein Rachegefühle hegen.
- Hören Sie auf, bei Trennungen die Kinder-Karte zu ziehen. Drohen Sie nicht damit, dem Mann die Kinder wegzunehmen.
- Verdienen Sie Ihr eigenes Geld, und laden Sie nicht dem Mann die Verantwortung auf, Sie finanziell auszuhalten.
- Verkneifen Sie sich Häme und Boshaftigkeit, wenn ein Mann, der Ihnen nicht gefällt, Sie anflirtet.
- Hören Sie auf, im Freundinnenkreis über Ihre Männer herzuziehen, und unterbrechen Sie Frauen, die abwertend über ihre eigenen Männer sprechen.
- Kultivieren Sie Ihren Respekt gegenüber dem Kampf der Männer, zugleich freundlich-respekvoll-einfühlsam zu sein UND überwältigend-nehmend-führend.
- Seien Sie ehrlich mit sich: Wenn Sie es lustvoll finden, im Sex dominiert zu werden, dann stehen Sie dazu, und sagen Sie es ihm. Und verlagern Sie Ihre devote Seite nicht auf Männer, die Sie im Alltagsieben schlecht behandeln.
- Hören Sie auf, immer wieder Beziehungen mit Männern einzugehen, die Sie schlecht behandeln. Fangen Sie an, sich selbst gut zu behandeln, und klären Sie, welchen Grund Sie haben, sich solche Männer zu suchen.
- Gestehen Sie Ihren Söhnen ihre Aggressionen zu. Aggression ist nichts Schlimmes, sie braucht nur eine gute Richtung.
- Gestehen Sie Ihren Söhnen das volle Spektrum an Gefühlen und Interessen zu; auch wenn es Ihrem Bild von Männlichkeit nicht entspricht.
- Behandeln Sie Ihre Töchter weder als Prinzessinnen noch als Wesen, die besser wären als Jungen. Fordern Sie sie, lassen Sie sie lauten sprechen.
- Suchen Sie sich einen guten Vater für Ihre Kinder und nicht irgendeinen.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder hinreichend bevatert werden.
- Wenn Ihre Kinder in die Pubertät kommen: Fangen Sie an, sie loszulassen. Gestatten Sie Ihrem Mann, Sie dabei zu unterstützen.
- Seien Sie die Mutter und nicht die Freundin Ihrer Kinder.
- Missbrauchen Sie Männer nicht, indem Sie sich heimlich von ihnen schwängern lassen.
- Glauben Sie Männern, dass sie im Grunde ihres Herzens nichts lieber wollen als die Frau an ihrer Seite glücklich zu machen.
- Unterscheiden Sie zwischen der kollektiven Schuld des Männlichen und dem individuellen, konkreten Mann in Ihrem Umfeld.
- Halten Sie es für möglich, in einer Diskussion mit einem Mann auch mal nicht Recht zu haben – und reagieren Sie dann nicht beleidigt oder kränkend.
- Schlagen Sie Ihren Mann nicht. Verletzen Sie ihn nicht seelisch. Bestrafen Sie ihn nicht mit Sexlosigkeit. Zügeln Sie Ihre Lust am Gemein-Sein, und gehen Sie notfalls in Therapie.
- Verehren Sie Ihren Mann. Geben Sie sich ihm hin. Verführen Sie ihn. Lachen Sie mit ihm. Lassen Sie sich von ihm führen und verführen. Seien Sie scharf auf ihn. – Und wenn das nicht geht, suchen Sie nach Wegen, wie Sie das (wieder) können. Und wenn das nicht geht, reden Sie mit ihm. Und wenn das nicht geht, dann geben Sie ihn frei für eine Frau, die ihm so begegnen kann.
- Seien Sie ehrlich über Ihre Bedürfnisse. Wenn Sie heiraten, weil Sie sich Sicherheit wünschen, dann beschweren Sie sich nicht, wenn er Sie ihm Bett bald langweilt. Ebenso nicht, wenn es Ihnen vor allem um einen guten Vater für Ihre Kinder geht, oder einen besten Freund, oder einen Partner für gemeinsame Geschäfte.
- Seien Sie ehrlich über Ihr Bedürfnis nach sexueller Abwechslung. Betrügen Sie Ihren Mann nicht, und beschimpfen Sie ihn nicht als langweilig, sondern suchen Sie das ehrliche Gespräch mit ihm über Ihre eigenen Bedürfnisse und wie sie sich vielleicht verändert haben.
- Verabschieden Sie sich vom Bild der immer treuen, braven Ehefrau. Verabschieden Sie sich vom dem Bild, dass immer nur die Männer Lust auf fremde Haut hätten. Seien Sie ehrlich über Ihre Sexualität.
- Informieren Sie sich über die Veränderung des männlichen Körpers im Laufe des Lebens. Informieren Sie sich darüber, welche Auswirkungen ein fallender Testosteronspiegel haben kann. Informieren Sie sich darüber, wie sensibel das Thema Angst vor Impotenz für Männer ist.
- Halten Sie sich nicht für eine bessere Elter, nur weil Sie eine Vagina/Vulva haben. Ein Mensch mit Penis kann genauso gut mit Kindern umgehen.
- Wählen Sie keinen Mann als Partner, der sich wie ein Sohnemann verhält. Lassen Sie ihm die Chance, sich erst einmal von seiner Mutter zu lösen.
- Akzeptieren Sie, dass Männer Zeit unter (guten!) Männern brauchen, um in ihrer Männlichkeit zu ruhen.
- Werfen Sie Ihrem Mann nicht vor, dass er andere Frauen attraktiv findet.
- Fragen Sie Männer, was Mann-Sein für sie bedeutet.